Beim Entrümpeln unseres Kellers vor drei Jahren, stießen wir auf einen alten mit Holz oder Kohle zu betreibenden Küchenherd, der Firma Bartz, aus den fünfziger Jahren. Mein erster Gedanke war ihn in unsere neue Küche zu integrieren, aus Platzmangel und technischen Gründen war das aber leider nicht möglich.
Der Herd musste weg, wir brauchten den Platz für unsere Waschmaschine. Das Familienerbstück dem Schrotthändler zu überlassen, brachte ich nicht übers Herz. Ich wollte ihn vorübergehend in unser Gartenhäuschen stellen.
Also bugsierten meine Frau und ich das schwere Ding mit einem Sackkarren über die steile Kellertreppe hinaus. Wir packten es kaum. Dann noch die vielen Stufen zum Garten hoch. Wir waren fix und alle. Noch über die Wiese? Nein. Der alte Herd blieb erst mal auf der Terrasse stehen.
Dort stand er dann. Ein Tag, eine Woche, einen Monat. Ich bekam Zweifel ob wir das Monstrum überhaupt in das Gartenhäuschen reinkriegen. Hier galt es noch einen hohen Absatz aus Holz zu überwinden.
Ich beschloss dann irgendwann, dass ich den Herd bepflanzen und nicht mehr weiter transportieren wollte. So schoben meine Frau und ich ihn einfach in ein Staudenbeet, welches ich ohnehin zur Neugestaltung vorgesehen hatte, direkt neben der Terrasse.
Das mittlere Kochfeld auf der eisernen Herdplatte entfernte ich und versenkte dort einen genau passenden Kunststofftopf mit Löchern. Dieser Topf wurde dann mit Dachgartensubstrat gefüllt und mit Sempervivum (Dachwurz) ausgeschmückt.
In die untere Schublade, Ablage für Bleche und Kuchenformen, bohrte ich Löcher, damit das Regenwasser abziehen kann, füllte auch hier Dachgartensubstrat ein und begrünte das ganze mit Rosmarinus officinalis (Rosmarin).
Vor den Herde wünschte sich meine Frau noch Allium schoenoprasum (Schnittlauch), Origanum vulgare (Oregano) und Thymus vulgaris (Echter Thymian) für die Küche.
Dazu kamen noch ein paar weitere flache Stauden, wie Alchemilla erythropoda (Kleinen Frauenmantel), den Aschgrauen Geranium cinereum ‘Splendens’ (Aschgrauer Storchschnabel) , sowie ein paar Iris (Schwertlilien), die ich mir aus dem Bauerngarten meines Vaters „organisierte“ (Man muss Stauden ja auch mal „teilen“. ;-)).
Fertig.