Idee
Im Sommer hält man es auf unserer Terrasse am Haus nicht aus. Es ist viel zu sonnig und zu heiß. Markise und Sonnenschirm helfen auch nicht wirklich.
Was tun?
Zunächst überlegten meine Frau und ich, ob wir nicht Schatten spendende Bäume ans Haus pflanzen sollten.
Aber bis diese groß genug sind, um die Situation merklich zu verbessern, dauerte uns zu lange. Auch dürfen die pflanzlichen Sonnenschirme nicht zu groß werden, damit sie die auf dem Dach befindliche Solaranlage nicht beschatten.
Wir waren hin und her gerissen, bis uns die Idee kam eine zweite Terrasse im hinteren Teil des Gartens zu bauen. Dieser liegt direkt am schattigen Waldrand und die Luft ist spürbar kühler.
Einen Baum möchten wir aber trotzdem noch an die alte Terrasse pflanzen. Der kann sich aber mit dem Wachsen etwas Zeit lassen. 😉
Anlage
Ich habe mich dazu entschlossen für den neuen Sitzplatz auf dasselbe Höhenniveau zu gehen wie bei der alten Terrasse am Haus. Sie ist somit in das ansteigende Gelände hinein gebaut. Rundherum werden Beete angelegt, die höher liegen. Somit handelt es sich hier um eine Art „Senkgarten“.
Zwei bestehende Obstbäume (‚Hauszwetschge‘ und ‚Mirabelle von Nancy‘) werden integriert und dienen als zusätzliche Schatten- und Obstspender.
Bei den Erdarbeiten um den Wurzelbereich der Gehölze war ich sehr vorsichtig um wenig Wurzeln zu beschädigen. Gleichzeitig habe ich einen leichten Ausgleichsschnitt an den Kronen vorgenommen. Die Bäume haben die Baumaßnahme gut verkraftet.
Bepflanzung
STAUDEN UND GEHÖLZE
Inspiration für die Pflanzenauswahl fand ich bei einem Besuch des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof in Weinheim. Dort „verliebte“ ich mich in den Rudbeckia fulgida var. deamii (Gelber Sonnenhut), der dort flächig gepflanzt wurde.
Der Sonnenhut soll das Highlight des Beetes werden, er durchzieht den Gartenabschnitt von der alten Terrasse am Haus bis unter die Obstbäume, wie ein goldenes Blütenband.
Kombiniert habe ich die Rudbeckia fulgida var. deamii mit der Agastache Rugosa-Hybride ‚Blue Fortune‘ (Blaunessel), Aster laevis (Glatte Aster) und Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Foerster‘ (Garten-Reitgras).
Im Vordergrund pflanzte ich unter anderem Aster ericoides ‚Snowflurry‘ (Teppich-Myrten-Aster), Sedum telephium ‚Xenox‘ (Hohe Fetthenne) und Stachys byzantina ‚Silver Carpet‘ (Teppich-Woll-Ziest).
Den Bereich unter den Obstbäumen dominieren im Sommer die Rispenhortensien. Ich habe die höher werdende ‚Levana‘ und die kleinwüchsigere Neuheit ‚Magical Himalaya‘ verwendet.

Der Übergang zu dem schattigen Teil des Beetes. Im Vordergrund Hydrangea paniculata ‚Levana‘ (Rispenhortensie) , dahinter das Ende des Bandes aus Rudbeckia fulgida var. deamii (Gelber Sonnenhut). Weiter geht es mit Deschampsia cespitosa (Wald-Schmiele), Hydrangea ‚Magical Himalaya‘ (Rispenhortensie) und Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch).
In dem kleinen Beet vor dem alten Rhododendron, finden sich auch Deschampsia cespitosa (Wald-Schmiele), zu denen sich zwei Clethra alnifolia ‚Hummingbird‘ (Silberkerzenstrauch), das flachwachsende Hakonechloa macra ‚Aureola‘ (Japan-Goldbandgras), Alchemilla erythropoda (Kleiner Frauenmantel), sowie Aruncus aethusifolius (Zwerg-Geißbart) gesellen.
BLUMENZWIEBELN
Wie sie vielleicht festgestellt haben, wurden bisher kaum Frühjahrsblüher erwähnt.
Diesen Part übernehmen im sonnigen Abschnitt an der alten Terrasse verschiedene Wild-Tulpen und Zierlauch-Arten.
Im hinteren Teil kamen Krokusse und Narzissen zur Verwendung.
Das erste Jahr (Teil 1)
Crocus vernus ‚Jeanne d’Arc‘ (Frühlings-Krokus)

Nectaroscordum siculum ssp. bulgaricum (Bulgarischer Lauch) im Hintergrund die Allium Hybride ‚Globemaster‘ (Riesen-Lauch)

Allium Hybride ‚Forelock‘ (Zier-Lauch) im Hintergrund Allium Hybride ‚Mount Everest‘ (Weißer Riesen-Lauch)

Es blühen gleichzeitig: Allium Hybride ‚Mount Everest‘ (Weißer Riesen-Lauch), Allium Hybride ‚Globemaster‘ (Riesen-Lauch), Allium karataviense (Blauzungen-Lauch) und im Hintergrund ein Rhododendron ‚Catawbiense Grandiflorum‘, den mein Großvater vor ca. 40 Jahren pflanzte.

Allium nigrum (Zier-Lauch) und im Hintergrund Euphorbia characias ssp. wulfenii (Mittelmeer-Wolfsmilch)
Wie geht es weiter?
Über Sommer möchte ich die Stützmauer aus Kalkstein fertigstellen.
Die Mauer soll an der alten Terrasse am Wohnhaus in einen kleinen Steingarten übergehen.
Sobald die Steinarbeiten fertig sind, kann das Beet in der Böschung angelegt werden. Für die Bepflanzung im Oktober, habe ich schon einige Ideen, welche ich aber noch nicht verraten will. 😉